Der Loewe-Opta
„Globus“ , ein schönes Gerät, in bestem Zustand. Bringt
durch den großen Lautsprecher einen tollen Klang. Gut
bedienbar, durch drei Drehknöpfe an der Vorderseite für
ein/aus, Lautstärke, Klang und Bandbreite, sowie
Senderwahl. Seitlich findet man die KW-Feinabstimmung und
den Wellenschalter. Bestückt mit Rimlock-Röhren und einer
EFM11 als magisches Auge. Hier wurde offensichtlich mit
Röhren gespart, eine UKW-Vorstufe sucht man vergebens und
auch auf eine 2. ZF-Stufe mit Ratio-Detektor, für UKW,
wurde verzichtet.
Der Empfang auf den
AM-Bereichen ist sehr gut, aber im UKW-Bereich auf
Sendersuche zu gehen, bringt wenig Erfolg. Selbst stärkste
Ortssender sind nur schwach empfangbar. Schade eigentlich,
dass man solch einem, doch so schönem Gerät, keinen
brauchbaren Empfang entlocken kann. Die AM-Bereiche spielen
zwar gut, aber leider auch nur nach Anbruch der Dunkelheit,
am Tage sind im Norddeutschen Raum nur noch ein bis zwei
Sender, mit starken atmosphärischen Störungen zu hören.
UKW-Empfang des Globus,
ist nach heutigen Vorstellungen, durch den
Flankendemodulator und dazu noch, der schlechten
Trennschärfe, nicht die große Freude. Da haben wir uns
etwas ganz Geniales einfallen lassen. Denn jetzt spielt
auch unser Loewe mit einer kleinen Wurfantenne, bringt
Sender an Sender, bei bester Trennschärfe.
Da uns die
Funktionalität doch im Vordergrund stand, haben wir die
Schaltung etwas erweitert. Die Sammlerherzen werden
wahrscheinlich bluten, bei dem Anblick, aber es ist mit
wenigen Handgriffen alles wieder rückgängig zu machen, also
nichts verbastelt oder so.
Das Geheimnis ist eine
kleine Platine, mit einem Demodulator IC und einem
Keramikfilter, die wir nachgeschaltet haben. Das IC sorgt
für hohe ZF-Verstärkung und einwandfreie FM-Demodulation,
das Keramikfilter für beste Trennschärfe. Also alles, was
dem Loewe-Opta „Globus“ fehlt. Der Einbau ist einfach: Die
Betriebsspannung lässt sich leicht durch die
gleichgerichtete Heizspannung erzeugen, NF-Leitung
anschließen und die ZF mit einer Windung Schaltdraht an der
letzten ZF-Spule ankoppeln. Dazu eine passende Schlaufe,
mit ca. 10cm langen Drahtenden von unten in das letzte
ZF-Filter führen, um den Spulenkörper legen und fixieren.
Alle kritischen und
sicherheitsrelevanten Bauteile mussten natürlich noch
erneuert werden, um die Alltagstauglichkeit wieder
herzustellen
Das Modul haben wir mit
einer kleinen Schraube am Chassis befestigt. Siehe Fotos…
Nimmt man die Rückwand ab, sieht alles original aus.
Erstaunlicherweise
funktioniert die UKW-Mischstufe mit der ECH42, sehr gut,
läuft frequenzstabil und hat ausreichende Verstärkung. Das
Gehäuse hat nur wenig Gebrauchsspuren. Die goldeloxierten
Alu-Zierleisten und die Skala glänzen wie neu aus dem
Laden. Ein toller Blickfang. Jeder der es sieht, muss erst
mal Probehören. Da wäre es doch Schade, wenn so ein tolles
Exemplar nostalgischer Rundfunktechnik, in einer Glasvitrine
nutzlos vor sich hin stehen müsste.
Ihr GammaTech
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